Generalplanung Bürogebäude AGES

Projektbeschreibung

Das Bürogebäude Pasettistraße 74 wurde für die Nutzung der Österreichischen Agentur für Gesundheits- und Ernährungs-sicherheit (AGES) adaptiert. Ein besonderer Aspekt dieser Adaptierung war, das Gebäude aus den frühen 80er Jahren durch entsprechende Gestaltungsmaßnahmen grundlegend zu verändern, sowie diesem einen gänzlich neuen Habitus und individuellen urbanen Ausdruck zu verleihen. Gleichzeitig wurde durch eine idealtypische Sanierung auch eine nachhaltige Energiebilanz einer fortschrittlichen Büroimmobilie erreicht.

Fassaden:
Ausgangspunkt des formalen Konzeptes war eine sowohl straßenseitige, als auch hofseitige horizontale Schichtung der äußeren Erscheinung. Im Hof wurde diese durch eine Vollwärmeschutzfassade und entsprechende Farbgebung (Ziegelfarbe)erzeugt, zu den öffentlichen Straßenräumen wurde eine hochwertigere aber ökokomische Variation als hinterlüftete Keramik-Fassade (Ziegelfarbe) vorgeschlagen. Die geschichtete Wirkung wurde verstärkt durch die Wahl der Farben der Fensterprofile: Anthrazit in den „Fugengeschossen“, Fassadenfarbe in den „Ziegelgeschossen“.

Das oberste Geschoß wurde (Ecke Traisengasse und Bahntrasse) mittels einer Auskragung zu einer klaren orthogonalen Ecke ergänzt und damit eine neue Grundfigur mit räumlicher Betonung der Eingangssituation geschaffen. Diese oberste Schicht erhielt ein etwas intensiveres Ziegelrot. Der markante dreigeschossige geneigte, gläserne Eingangspavillon ersetzt den ursprünglichen Windfang und stellt ein räumlich großzügiges, lichtdurchflutetes Entree dar. Die im Inneren liegende Bestandstreppe zu Überwindung der Höhendifferenz zwischen Erdgeschoss und Gehsteig-Niveau wurde etwas versetzt. Die Beschattung der Verglasung erfolgt durch außenliegende, fixe Sonnenschutzlamellen.

Innenräume
Als Teil des Leitsystems wurden raumhohe 30cm breite Glasflächen (z.B. helles Lindgrün) neben jede Türe zu den einzelnen Büros situiert. Die bestehende braune Farbe der Türprofile wurde zu einem aktiven Bestandteil des neuen Farbkonzeptes. Die Oberlichten in den H-Zargen der Bürotüren wurden mit den im Lüftungskonzept vorgesehenen Überströmöffnungen besetzt. Die Türblätter zu den Büros sind wie im Bestand Volltürblätter. Die bestehenden Steinböden in den Gängen und Erschließungsflächen wurden erhalten. In den Bürozonen wurden die PVC-Böden durch, z.B. weinrote Linoleum oder Teppich ersetzt. Für die Arbeitsplätze erfolgt mit Aufbau-Deckenleuchten. Der Verfliesungen in den Sanitärräumen blieb erhalte und wurde stellenweise ergänzt. Die Wände im Bereich der neuen Installationsblöcke erhielten eine Verkleidungen aus Laminat-Schichtstoffplatten. Die Sanitär Einrichtunsgegenstände wurden erneuert und oberhalb der Waschtische großflächige Spiegel angeordnet. Die bestehenden Verlegungsmuster der Wandfliesen fanden dabei Berücksichtigung.

Innenhof
Die vorgeschlagene S-förmige Bepflanzung mittels Gräsern schafft eine Strukturierung der Aufenthaltszonen für die Nutzer des Bürogebäudes. Als zusätzliches raumbildendes Element wurde parallel zur Fensterwand eine überspannende Pergola vorgesehen. Die neu geformten Pflanzinseln schaffen reizvolle Wegeflächen als ideale Fläche zum Flanieren. Auf der Terrasse wurden ein Holzbelag, sowie großformatige Betonsteine im Bereich der allgemeinen Zonen vorgesehen. Der Baumhain stellt einen Fokus in der Gartengestaltung dar.

Architekturauszeichnung
2012 haben wir für dieses Projekt den Architekturpreis SCHORSCH der Stadt Wien – MA 19 erhalten.

Fakten

Auftragsart
Geladenes Verhandlungsverfahren
mit Wettbewerbscharakter

Auftragsumfang
Generalplanung Adaptierung Bürogebäude

Auszeichnung
1. Rang im Verhandlungsverfahren
Architekturpreis SCHORSCH 2012

Auftraggeber
Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.

Auftragnehmer
ARGE Kohlbauer – atelier.23

Ort
Pasettistrasse 74, 1200 Wien

Realisierung
2009–2011

Bruttogrundfläche
16.000 m²