Generalplanung Unteres Belvedere – Generalsanierung und Umbau
Projektbeschreibung
Mit der Generalplanung der Generalsanierung des denkmalgeschützte Barockschlosses erfolgte zum einen eine umfassende gebäudetechnische Sanierung, um den klimatischen und sicherheitstechnischen Anforderungen als Museum auch in der Zukunft entsprechen zu können. Zum anderen waren bei der Planung neben der barrierefreien Erschließung vor allem auch die Umsetzung von Brandschutz-, Entfluchtungs- und Sicherheitstechnikmaßnahmen unter Berücksichtigung des strengen Denkmalschutzes und der hohen gestalterischen Anforderungen an ein Museum durchzuführen. Im Rahmen dieser Arbeiten wurden auch die Wegeführung und Raumorganisation im Inneren neugestaltet.
Vom Oberen Belvedere kommend betritt man barrierefrei über eine großzügige Rampe das Gebäude, wo sich direkt die Verteilerzone befindet, in der einerseits Shop und Ticketverkauf angeordnet sind, andererseits kann man von hier in die Ausstellungsräume des Unteren Belvedere und auf der gegenüberliegenden Seite in die Prunkräume und in weiterer Folge in die Ausstellungsräume der Orangerie gelangen.
Direkt an diesen Verteilerraum angeschlossen ist ein Stiegenhaus, in dem man das Obergeschoß mit Büro und Aufenthaltsräumen für die Mitarbeiter und das Untergeschoß mit Garderoben und Sanitäranlagen für Besucher erreichen kann.
Die Stiege ins Obergeschoß ist eine denkmalgeschützte Wendeltreppe, die durch neu eingebaute Unterfangungsträger nunmehr frei im Raum schwebt. Unter dieser Treppe kann man über einen neu errichteten Stiegenlauf in das Untergeschoß gelangen.
Die Ausstellungsräume wurden gebäudetechnisch so ausgerüstet, dass es über definierte Zeitspannen nur minimale Änderungen bei Temperatur und Luftfeuchtigkeit gibt. Der Zugang aus dem Foyer erfolgt durch eine Klimaschleuse, ebenso sind zwischen einzelnen Ausstellungsbereichen Glaspendeltüren eingebaut worden, um die erforderlichen klimatischen Bedingungen sicher zu stellen.
Sämtliche Außentüren wurden durch wärmegedämmte Stahl-, Glasportale ersetzt, die neben der bauphysikalischen Verbesserung auch allen notwendigen sicherheitstechnischen Anforderungen genügen.
Die wichtige Sichtachse entlang der Schlossparkfassade durch alle Räume hindurch konnte durch den Einbau von Glastüren erhalten werden.
Die bestehenden Holzfüllungstüren wurden erhalten oder, wenn Brandschutztüren erforderlich waren, durch Türen mit gleicher Optik ersetzt.
Da der Marmorsaal auch an den Wänden beinahe vollständig mit Marmorplatten verkleidet ist, wurden alle notwendigen haustechnischen Einbauten in schlanken Stelen in den Raumecken untergebracht, die sich durch ihr Erscheinungsbild dem Raumeindruck sensibel unterordnen. Dieser Saal kann zukünftig als eigenständige Einheit für Veranstaltungen wie Empfänge, Lesungen o.a. genutzt werden und ist auch entsprechend medientechnisch ausgerüstet worden.
In jenem Gebäudeflügel, in dem bisher der Ticketverkauf untergebracht war, wurde ein kleines Cafe eingerichtet, dass auch einen Teil des Ehrenhofes für die Bewirtung im Freien nutzen kann. Der Zugang kann sowohl über das Stiegenhaus, als auch direkt aus dem Innenhof erfolgen, sodass auch ein Betrieb außerhalb der Öffnungszeiten des Museums denkbar ist.
In den Dachböden wurden bestehende Lüftungszentralen neu eingerichtet und brandschutzmäßig auf den Stand der Technik ertüchtigt.
Die Gestaltung des Eingangsbereichs, des Kassenraums und die barrierefreie Erschließung aus dem Schlosspark erfolgten in enger Zusammenarbeit zwischen atelier.23 architekten als GP und Berger+Parkkinen Architekten.
Fakten
Auftragsart
2stufiges Vergabeverfahren
gem. BVergG
Auftragsumfang
Generalplanung Generalsanierung
und Umbau
Auftraggeber
Österreichische Galerie Belvedere
Auftragnehmer
atelier.23
Ort
Rennweg 6, 1030 Wien
Fertigstellung
04/2022