Bauaufsicht Universität Wien, Fluchtstiege 11A und 12A und Bibliothek
Projektbeschreibung
Errichtung Fluchttreppenhäuser:
Bis zu einer dauerhaften Lösung im Zuge eines umfassenden Bibliothekssanierungsprojekts wurde, um die erforderliche Entfluchtung aus dem großen und kleinen Lesesaal der Universitätsbibliothek im 1. Zwischengeschoß über OG 01 für 366 bzw. 89 Personen zu gewährleisten und damit den Betrieb aufrecht erhalten zu können, die Errichtung von zwei temporären, außenliegenden Fluchttreppen mit entsprechenden Durchgangslichten erforderlich – Treppen 11A und 12A. Die ursprüngliche Entfluchtung erfolgte über die innenliegenden Treppen 11 und 12, deren Kapazitäten jedoch der Personenbelegung der Lesesäle nicht entsprachen. Die neuen Fluchttreppen sind den Büchertürmen auf Seite der Reichratsstraße mit je einem Abstand von 2 m zu Fassade vorgelagert und schließen über Brückenkonstruktionen durch die historischen Fensteröffnungen an.
Baumaßnahmen:
Es war eine schnelle Umsetzung notwendig, die auch erfolgte. Die Treppenturmgerüste wurden auf entsprechenden Fundamenten im Bereich vor der Fassade der Reichratsstraße platziert. Die Treppe 11A ist zur Flucht von 240 Personen, die Treppe 12A zur Flucht von 300 Personen ausgelegt. Der Anschluss des Treppenturms an die Fassade erfolgte aus Elementen des Systemgerüsts über eine Brückenkonstruktion.
Der Austritt aus dem Gebäude erfolgt bei beiden Treppentürmen durch bestehende Fensteröff nungen. – Die Bestandskastenfenster wurden ausgelöst und eingelagert. Das Projekt wurde in Abstimmung mit dem Denkmalamt abgewickelt und mit der Prüfstelle für Brandschutztechnik abgestimmt.
Umbau Bibliotheksbereich:
Der bestehende Fluchtgang zwischen Lesesaal und Stiege 11 im Büchermagazin im 1. Zwischengeschoß über OG 01 wurde bis zur Fassade hin erweitert. Bei der Stiege aus dem Lesesaal Richtung Stiege 12 wurde die bestehende Glaswand auf dem Treppenpodest entfernt.
Baumaßnahmen:
Gang zur Stiege 11: Wände und Decke des bestehenden Verbindungsgangs wurden abgebrochen, um einen neuen, gesicherten Fluchtbereich – losgelöst von der bestehenden Hochregalkonstruktion des Archivs – zu errichten. Die Fußboden- und Deckenebene des gesicherten Fluchtbereichs wurden mittels
einer Stahlträger/-Trapezkonstruktion bis zur Fassade erweitert. Bestehende Unterzüge des alten Ganges wurden mit Hilfe von U-Trägern verstärkt. Die Türöffnung zum Lesesaal wurde auf die erforderliche Durchgangslichte verbreitert, um einen zweiten, gleichwertigen Fluchtweg aus dem Lesesaal herzustellen.
Stiegenpodest vor dem Lesesaal zur Stiege 12: Die Glaswand auf dem Treppenpodest wurde abgebrochen. Der bestehende Fußbodenaufbau wurde bis zur Fensterlaibung hin ergänzt. Hier wurden die Grundsätze des barrierefreien Bauens eingehalten.
Fakten
Auftragsart
geladenes Verhandlungsverfahren
Auftragsumfang
Örtliche Bauaufsicht, Baustellenkoordination gem. BauKG
Auftraggeber
Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.
Ort
Universitätsring 1, 1010 Wien
Realisierung
2015–2016
Bruttogrundfläche